Dürfen wir vorstellen: Rudolf Großfeld (PhD), Minitube Deutschland

Keiner bei Minitube verkörpert die Leidenschaft für die Schweinezucht so sehr wie er. Seit 11 Jahren bereichert Rudolf Großfeld das Produktmanagement-Team von Minitube mit seinem Fachwissen. Dieses Fachwissen gibt er gerne weiter, indem er regelmäßig Seminare und Kundenaudits durchführt.
 
Rudolf, du bist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der künstlichen Reproduktion von Schweinen. Kannst du uns deine wichtigsten akademischen und beruflichen Stationen schildern?
Meine Ausbildung in der Schweineproduktion habe ich als Lehrling in einem Schweinezuchtbetrieb begonnen. Die landwirtschaftliche Lehre dauerte 3 Jahre, und ich verbrachte jedes Jahr auf einem anderen Schweinebetrieb. Danach bin ich wieder zur Schule gegangen, um einen landwirtschaftlichen Fachschulabschluss zu machen. Ich entschied mich dann für ein Studium der Landwirtschaft an einer Fachhochschule. Während meines letzten Jahres an dieser Hochschule kam ich in Kontakt mit dem Friedrich-Loeffler-Institut für Nutztiergenetik in Mariensee. Dort blieb ich nicht nur für meine Diplomarbeit, sondern auch für meine Doktorarbeit. Während meiner Versuchsarbeit verbrachte ich ein Jahr an der University of Sydney in Australien. Nach Abschluss meiner Promotion habe ich bei Minitube angefangen zu arbeiten. 
 
Bei Minitube arbeitest du als wissenschaftlicher Berater im Produktmanagement. Was ist der Schwerpunkt deiner Arbeit?
Ich würde meine Arbeit als interne und externe Beratung für die Schweinezucht bezeichnen. Ich beantworte produkt- und anwendungsbezogene Fragen sowohl für meine Kollegen bei Minitube als auch für Kunden. Das reicht von der Empfehlung von KB-Kathetern für bestimmte Anwendungen bis hin zur Big-Data-Analyse von Kundendaten. Außerdem schule ich unsere eigenen Mitarbeiter sowie Kunden in der Schweinezucht und den damit verbundenen Abläufen in einer Eberstation und auf der Sauenfarm. Das Halten von Vorträgen auf internationalen Seminaren und die Durchführung von Kundenaudits gehören ebenfalls zu meinen Aufgaben.
 
Woher kommen dein Interesse und deine Leidenschaft für die Schweinezucht?
Ich bin auf einer Schweinefarm aufgewachsen und habe von da an die Schweinebranche nie wirklich verlassen. Ich kann so ziemlich alle Aspekte der Schweineproduktion nachvollziehen, da ich jeden Schritt von meiner Kindheit bis zu meinem Berufsleben selbst erlebt habe. Die Kombination aus umfangreicher praktischer Erfahrung und Theorie während meiner Ausbildung hilft mir sehr, die Herausforderungen in meiner täglichen Arbeit zu bewältigen. 
 
Um den Einsatz von Antibiotika gering zu halten und Resistenzen zu vermeiden, ist es wichtig, die bakterielle Belastung der Spermaportionen so weit wie möglich zu reduzieren. Bei der Durchführung von Audits legst du daher großen Wert auf die Optimierung der Hygiene in der gesamten Spermaverarbeitungskette. Kannst du die wichtigsten Aspekte zusammenfassen?
Die Basis für die Hygiene in der Eberspermaproduktion beginnt bereits bei der generellen Gestaltung des Eberstalls, um einen Absamprozess in einem Reinraum zu ermöglichen. Außerdem müssen die Eber in einer Umgebung gehalten werden, in der sie so sauber wie möglich bleiben. Die Wahl der Materialien für den Absamprozess ist von großer Bedeutung für den Schutz des entnommenen Spermas. Im Labor ist dann neben dem Temperaturmanagement des Eberspermas eine hygienische Gestaltung der Oberflächen und Materialien unumgänglich. Die Verwendung von Einwegmaterialien überall dort, wo Ebersperma verarbeitet wird, trägt dazu bei, die bakterielle Belastung der Spermaportionen zu minimieren. Die Wasserreinigung und die Aufbereitung des Verdünners sind wichtig, da der Verdünner 90 % der Standardspermaportion ausmacht. Die Schläuche der Verdünnungs- und Abfüllmaschinen im Labor müssen ausreichend gereinigt und sterilisiert werden. Auf alle diese Aspekte wird in diesem Artikel näher eingegangen.  Schließlich haben die Motivation und das Wissen des gesamten Personals, das in einer Eberstation arbeitet, einen sehr hohen Stellenwert. Nur gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter werden den Anforderungen einer hygienischen Spermaproduktion gerecht.
Dürfen wir vorstellen: Rudolf Großfeld (PhD), Minitube Deutschland